Niemand fragt, wie wir modellieren – bis es zu spät ist.
Bei Offertanfragen geht es meist um den Perimeter, die Anzahl Stockwerke, um Schnitte, Ansichten und ob ein 2D- oder 3D-Modell benötigt wird. Manche fragen auch nach dem gewünschten Detaillierungsgrad. Doch eine zentrale Frage bleibt fast immer unbeachtet: Wie wird eigentlich modelliert?
Genau diese Frage entscheidet später über alles – insbesondere dann, wenn Maße nicht stimmen, die Planung ins Stocken gerät oder das Modell sich nur schwer weiterverarbeiten lässt. Viele gehen heute nach einem scheinbar naheliegenden Prinzip vor: Die Punktwolke wird bereinigt, dann direkt ins CAD geladen und Bruchkanten werden visuell geschätzt.
Was logisch klingt, ist in der Praxis oft riskant ungenau. Zusätzlich stellt sich die Frage, ob der eigene Rechner mit der vollen Datenmenge überhaupt noch performant arbeiten kann.
Diese Vorgehensweise bringt gleich mehrere Risiken mit sich. Beim Bereinigen der Punktwolke werden oft genau jene Informationen entfernt, die für die saubere Erkennung der tatsächlichen Bruchkanten nötig wären – gerade bei verformten oder komplexen Altbauten. Wer direkt im CAD arbeitet, trifft selten genau die Bruchkante, sondern eher einen beliebigen Punkt irgendwo in der Nähe. Das ist eher ein Schätzen als ein präzises Arbeiten. Und wenn die Punktwolke intern verschoben ist, werden diese Fehler unbemerkt direkt ins Modell übernommen – mit potenziell gravierenden Folgen für die Planung.
Wir machen es anders.
Bevor bei uns überhaupt ein CAD geöffnet wird, führen wir eine manuelle Verschiebungsanalyse der Punktwolkendaten durch. Der Grund dafür ist einfach: Die aktuell verfügbaren Punktwolken-Registrierungssoftwares sind nicht in der Lage, solche internen Fehler zuverlässig zu erkennen. Es braucht einen prüfenden Blick – Erfahrung statt Automatisierung.
Außerdem bereinigen wir unsere Punktwolken nicht. Was in vielen Workflows als Aufräumen bezeichnet wird, bedeutet in Wahrheit: Realität wird gelöscht. Für uns steht fest, dass jede Information, so unordentlich sie auf den ersten Blick erscheinen mag, einen potenziellen Mehrwert für die Modellierung besitzt.
Deshalb landet bei uns die Punktwolke niemals direkt im CAD. Wir haben ein eigenes Tool entwickelt, mit dem wir Punkt für Punkt auf die tatsächlichen Bruchkanten klicken – nicht auf Störrauschen, nicht auf geschätzte Linien, sondern auf reale Geometrien. Nur diese relevanten, exakt abgegriffenen Punkte werden automatisch ins CAD-System übertragen – in der Software und im Format, das unsere Kundinnen und Kunden benötigen.
Nicht die ganze Wolke. Nur das, was zählt.
Punkt für Punkt.